ok.terrain


Billhorner Kanalstrasse 47
Rothenburgsort
20539 Hamburg

Constructed Realities

12.10.18 - 19.10.18, 17 - 22 Uhr

Der größte Mythos der Malerei ist, dass Maler ihre eigene Wirklichkeit manifestieren und in ihrer Malerei zum Ausdruck bringen. Ihre persönlichen Empfindungen darlegen. Ihren Blickpunkt auf die Welt teilen. Ihre unmittelbare Korrelation visuell extrahieren. Malerei angucken heißt dann, die Welt durch seine/ihre Brille zu sehen und durch seine/ihre Flasche zu gucken. Dies scheint die unumgängliche Bedingung zu sein unter die, die Malerei gesetzt steht. Es ist ein seltsam zusammengebrochener Kitsch, der nervt, zeitweise unerträglich ist, der aber auch seltsam eine allgemeinere Rezeption von Malerei lenkt. Der große Konsens, dass dieses Bild doch zumindest von jemandem gemalt wurde, der aller Wahrscheinlichkeit nach ein Individuum ist oder zumindest eines war, ist annähernd faktisch. Dies gibt der Malerei einen bestimmten Grund innerhalb des postmodernen Malstrom an Bildern, die gerade permanent und quasi schon seit unserer Geburt in Endlosschleife vor uns ablaufen. Es ist vielleicht weniger, dass wir in die Malerei hineinfallen, von ihr absorbiert werden und in ihr aufgehen, sondern schlicht die Art und Weise wie sie uns ausschließt. Wir peripher nur Drumherum geistern, davor stehen bleiben müssen und mit einem gewissen Unwissen konfrontiert sind, zu dem wir jetzt so was wie eine Stellung beziehen sollen. Wir es in unsere Wirklichkeit einbauen müssen. Uns ist klar, dass unsere Wirklichkeit nur von uns konstruiert ist. Konstruktionen, die wir fassen und in die wir uns einfassen. Man kann lernen zu akzeptieren, dass Parallele Wirklichkeiten nicht nur a)unzugänglich, sondern auch b) genauso als autonome Wirklichkeiten bestehen und Wirklichkeiten nicht zuletzt durch ihre Inkongruenz ihre Bedeutung bekommen. OK-TERRAIN.NET

Timo Althoff , Franz Böhlke, Tim Ehrich, Wolfgang Günther, Johannes Hermann, Vicente Hirmas, Ulf Freyhoff , Pachet Fulmen, Abel Jaleta, Judith Kisner, Emilia Kubacki, Maria Moritz, Karim Reyle, Naama Salzberg, Pascal Brinkmann, J.W. Seidensticker